30 Januar 2007

Habe eben eine nahe Begegnung der zweiten Art gehabt. Am Heinrich-Heine-Platz stieg eine interessante fremde Lebensform in die U-Bahn. Männlich, so um die vierzig, die ausgedorrte Anmutung eines starken Rauchers, mit Jeans, Kunstlederjacke und – oho – hautengem, bauchfreiem Shirt. Dazu eine blonde, äußerst kunstvoll in Form gespeichelte Elvistolle. Die Hände in die Jackentaschen gepfropft und so den Jackensaum auf maximale Distanz aufgespannt, dass dem geneigten Betrachter nicht durch versehentliches zulappen der Jacke der Blick auf das Wesentliche versperrt wird, stolzierte er gockelgleich auf seinen Observationsposten nahe der Tür, von dem aus er jeder eintretenden Frau unter fünfzig aufmunternde Zungenschnalzlaute entgegenbrachte. Willige Paarungspartner konnte er aber auf diese Weise nicht auftun. Vermutlich wieder ein Fall den man unter "survival of the fittest", oder eben auch nicht, verbuchen kann.

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